Schandmasken

Schandmasken gibt es in sehr unterschiedlichen Ausführungen. Sie sollten das Vergehen des Trägers charakterisieren. So wurde etwa zänkischen Frauen eine Maske in Form eines Schnabels aufgesetzt, schwätzende Frauen mussten solche mit übergroßen Mündern tragen, Masken für Klatschsüchtige wiesen oft riesige Ohren auf. Das Pendant für Männer ist eine Schandmaske in Form eines Sauschädel oder -rüssels.

Oberösterreichische Gerichtsakten belegen, dass diese Art der Ehr- und Schandstrafe des Öfteren verhängt wurde und die Masken entweder öffentlich, im Amtshaus, oder strafmildernd zu Hause getragen werden mussten. Es ist nicht bekannt, ob die Masken über Nacht abgenommen werden durften.

Autorin: Ute Streitt

Schande, Folter, Hinrichtung. Rechtsprechung und Strafvollzug in Oberösterreich. Ausstellung der OÖ. Landesmuseen im Schlossmuseum Linz und Mühlviertler Schlossmuseum Freistadt vom 8. Juni bis 2. November 2011.