Jede Verhaftung beginnt mit einem Haftbefehl, der den Verdächtigen zu einem Haftantritt zwingen sollte.
Sie ist auf einen bestimmten oder offenen Zeitraum beschränkt. Im täglichen Sprachgebrauch verwendet man auch die Begriffe Festnahme oder Gewahrsam, doch handelt es sich im Fachjargon nicht um Begriffe mit gleicher Bedeutung.
So dient der Gewahrsam der Gefahrenabwehr, die Festnahme hingegen der Strafverfolgung.
Sie [die Untersuchungshäftlinge, Anm.] sollen nicht in stinkende, zur Straff angesehene Kotter, noch in die alten tieffen Thürn geworfen, sondern in solchen Gefäncknussen aufbehalten werden, wo sie ohne Gefahr deß Lebens und der Gesundheit verbleiben können.
Handeisen, Knebelkette und Handschellen
Halseisen, Hand- und Fußeisen dienten dem Fesseln und Vorführen des Gefangenen. Auch bei verschärften Ehren- und Schandstrafen wurden sie angelegt. Im Rahmen der Folter wurde mit ihrer Hilfe der Gefangene ruhig gestellt. Heute sind Handschellen ebenfalls im Einsatz. Sie sind Teil der Grundausrüstung der Exekutive.
Autorin: Ute Streitt
An der Stelle der heutigen Rathausgasse befand sich einst die Schergengasse mit einem Gefängnis der Stadt Linz. Es war ein Gebäude, das mit dem „alten Rathaus“ verschmolz und die Exekutive beherbergte. Neben dieser sogenannten „Fronfeste“ existierten auch andere Gefängnisse in Linz:
An der Stelle der heutigen Rathausgasse befand sich einst die Schergengasse mit einem Gefängnis der Stadt Linz. Es war ein Gebäude, das mit dem „alten Rathaus“ verschmolz und die Exekutive beherbergte. Neben dieser sogenannten „Fronfeste“ existierten auch andere Gefängnisse in Linz:
- das Linzer Schloss (1811–1848) mit männlichen Sträflingen im ersten, weiblichen Sträflingen im zweiten Stock, Daneben gab es einen „Arrest für Störrische“,
- das Strafhaus an der Ludl,
- die Türme der Stadtbefestigung, z.B. das donauseitige Haupttor („Unteres Wassertor“), das ausschließlich Linzer Bürgern vorbehalten war, das Obere Wassertor beim Hotel Krebs (bis 1829) und das Sperrtor an der Wilheringer Straße am Beginn der heutigen Wasserstiege.
Autorin: Ute Streitt
Schande, Folter, Hinrichtung. Rechtsprechung und Strafvollzug in Oberösterreich. Ausstellung der OÖ. Landesmuseen im Schlossmuseum Linz und Mühlviertler Schlossmuseum Freistadt vom 8. Juni bis 2. November 2011.