Hinrichtung
und andere schwere Körperstrafen

Stehlen, morden, huren, balgen
heißt bei uns nur die Zeit zerstreuen.
Morgen hangen wir am Galgen,
drum lasst uns heute lustig sein.
(Friedrich Schiller, Die Räuber.- Stuttgart 1965 S. 105.)

Man eilt herbei, um die Unglücklichen zu betrachten, man bildet eine Gasse
oder stellt sich an die Fenster, um die Züge und die Haltungen eines Menschen zu beobachten,
der zum Tode verurteilt ist und weiß, dass er sterben muss:
eitle, bösartige, unmenschliche Neugierde!
(Jean de La Buyère, Die Charaktere)

Strafen heißt, absichtlich ein Übel zufügen.
Wer in diesem Sinne strafen will, muss sich eines höheren Auftrages zuversichtlich bewusst sein.
(Gustav Radbruch)

Seid erst nicht hängenswert, wenn ihr uns hängen wollt.
(Johann Wolfgang Goethe, Die Mitschuldigen)


Schicksal, Verbrechen und Strafe - Kindertext

Das Schicksal eines oder mehrerer Menschen steht hinter jedem Verbrechen, jedem Prozess und jeder Hinrichtung. Heute arbeiten Historiker und Heimatforscher an der Aufarbeitung dieser Geschichten. Mit dem Lesen von überlieferten Gerichtsakten und Pfarraufzeichnungen werden Geburts- und Sterbedaten von Opfern und Kriminellen, von Richtern und anderen Beteiligten fassbar. So werden historische, also alte Lebens- und Kriminalgeschichten erzählt. Ist euch bewusst, dass jeder Verbrecher Familie hat? Jede Familie leidet, wenn jemand als Verbrecher entlarvt und verurteilt wird.

Autorin: Ute Streitt

Schande, Folter, Hinrichtung. Rechtsprechung und Strafvollzug in Oberösterreich. Ausstellung der OÖ. Landesmuseen im Schlossmuseum Linz und Mühlviertler Schlossmuseum Freistadt vom 8. Juni bis 2. November 2011.