Hl. Stephanus

Stephanus stammt aus dem Kreise der hellenistisch gebildeten Diasporajuden, er war hochgebildet und wohl der bedeutendste unter den sieben Diakonen Jerusalems, erleuchtet vom Hl. Geist, ausgestattet mit der Gabe der Wunder, ein gewaltiger Redner und furchtloser Kämpfer für Christus. Deshalb wurde er als erster Märtyrer außerhalb des sogenannten Stephans-(Marien-)Tores von Jerusalem gesteinigt (Apostelgesch. 6, 3-8, 3), wobei Saulus, der spätere Apostel Paulus, die abgelegten Kleider der Schergen hütete. Er gilt als Vorbild für alle übrigen Märtyrer (Blutzeugen). Das Fest am 26. Dezember wurde um 380 eingeführt, um den Glanz des kurz vorher eingeführten Weihnachtsfestes zu erhöhen.
Das Fest der Auffindung des hl. Stephanus, beim Volk ,,Sankt Stephan im Schnitt" genannt, wird allgemein nach dem 8. Jhdt. am 3. August gehalten. Die Auffindung seiner Gebeine erfolgte am 5. Dezember 415 in Kaphar Gamala (jetzt Bet-ed-Dschemậl bei Artŭf, 30 km westlich von Jerusalem). Seine Reliquien befinden sich in Rom in der Kirche San Lorenzo fuori le mura.

Darstellung: als Diakon (oft gemeinsam mit den Diakonen Laurentius und Vinzentius), eine Palme in der einen, drei Steine in der andern Hand. Die Steine liegen auch auf dem Buch, das er in der Hand hält.

Patron der Fassbinder, Kutscher, Maurer, Pferdeknechte, Schneider, Steinhauer, Weber, Zimmerer; bei Besessenheit, Kopfweh, Seitenstechen, Steinleiden; für einen guten Tod; der Pferde.

St. Stefan am Wald Die Kirche wurde 1147 durch den Bischof Reginbert von Passau geweiht. Der spätgotische Bau steht an der Stelle eines älteren Vorgängerbaus, die Langhausmauern könnten noch aus dem 12. Jhdt. stammen, Chor und Sakristei wurden im 1. V. des 16. Jhdts. errichtet. Ergänzungen und Veränderungen erfolgten auch Ende des 19. Jhdts. und im 20. Jhdt.
Saxen Die Pfarrkirche Saxen ist eine zweischiffige gotische Hallenkirche mit einem romanischen Kern. Eine interessante romanische Steinskulptur neben dem Nordportal der Kirche erinnert vermutlich an den Kirchenbau. Im Presbyterium sind zwei Fenster mit gotischen Glasgemälden bemerkenswert.
Steyregg Das Kirchengebäude stammt aus der 1. H. d. 14. Jhdts. und entstand auf einem älteren Vorgängerbau. Im 15. Jhdt. erfolgte der Anbau der beiden Seitenschiffe mit Sternrippen und der Westempore.
Windhaag bei Freistadt Die Pfarrkirche wurde zwischen 1487 und 1507 errichtet. Der Bau wurde nach den verschiedenen Bränden immer wieder verändert. Die neugotische Ausstattung stammt vom Gmundner Künstler Josef Untersberger aus den Jahren 1883-1886. Im Langhaus ist das ehemalige Hochaltarbild "Das Martyrium des Hl. Stefan" zu sehen.

Autor: Fritz Fellner

Schande, Folter, Hinrichtung. Rechtsprechung und Strafvollzug in Oberösterreich. Ausstellung der OÖ. Landesmuseen im Schlossmuseum Linz und Mühlviertler Schlossmuseum Freistadt vom 8. Juni bis 2. November 2011.