Sagen

Das Recht in Sagen und Märchen

Sagen haben im Gegensatz zum Märchen einen wahren Kern. Sie beziehen sich auf einen bestimmten Ort und Zeitpunkt und beschreiben politische Ereignisse, Recht und Unrecht, wobei das tragische Element besonders betont wird. Richtplätze und Schauplätze von Verbrechen sowie Personen, die auf Grund ihrer Berufsausübung (Henker, Schinder, Abdecker etc) gesellschaftlich geächtet waren, stehen häufig im Mittelpunkt der Sage. Zauberei und dämonische Wesen (Hexen, Teufel, Wassergeister) beeinflussen den Handlungsverlauf und bedingen oft einen ungewissen Ausgang der Erzählung.

Märchen haben in Gegensatz zu Sagen keinen wahren Kern, doch verwenden sie gleiche Themen wie Sagen. Strahlende Helden/innen, aber auch List, Verrat und Verderben bestimmen die Handlung. Hoffnung liegt allein im Jenseits. Märchen haben belehrenden Charakter, geben Verhaltensregeln für bestimmte Situationen. Gut triumphiert im Kampf gegen Böse, oft mit Hilfe übernatürlicher Wesen und Magie. Belohnung für Leiden gibt es schon im Diesseits.

Autorin: Ingeborg Geyer


Auswahl: Workshop-Team der Ausstellung

Schande, Folter, Hinrichtung. Rechtsprechung und Strafvollzug in Oberösterreich. Ausstellung der OÖ. Landesmuseen im Schlossmuseum Linz und Mühlviertler Schlossmuseum Freistadt vom 8. Juni bis 2. November 2011.