Was geschieht mit einer Leiche heute? Was kann sie von der Tat erzählen?
Nach dem Auffinden einer Leiche werden Position, Lage und Zustand dokumentiert. Äußerlichkeiten werden festgestellt: ist die Person bekleidet oder nicht, weist sie Wunden auf? In kriminaltechnischen Labors und in der Gerichtsmedizin werden sichergestellte Spuren und die Leiche (weiter) untersucht und einer Obduktion unterzogen. Körpertemperatur, Totenstarre, Grad der Verwesung, Farbe des Leichnams und vieles mehr liefern Hinweise auf den Tatzeitpunkt. Das Gebiss dient oft zur eindeutigen Identifizierung eines Opfers.
Laborarbeit
Im Labor werden Spuren analysiert. Dort kann festgestellt werden, ob beispielsweise sichergestellte Haare oder Blut (auch DNA) von Opfer, Täter oder Haustieren stammen. Daktyloskopen werten Finger-, Handflächen- und Ohrenabdrücke aus. Natürlich erfolgt auch ein Informationsaustausch auf europäischer bzw. internationaler Ebene. Datenbanken erleichtern heute zusehends die Arbeit von Ermittlern. Auch Schmauchspuren, Projektile mit Gebrauchsspuren und Waffen, die als mögliche Tatwaffen verdächtig sind, werden im Labor untersucht. Dies erfolgt mittels Chemikalien, Beschussproben oder Analysen.
Sichtbarmachung von betrügerisch weggeschliffenen Seriennummern
Manche Täter schleifen vor einem geplanten Verbrechen Seriennummern auf Waffen oder teuren Werkzeugen ab, um ihre Spuren zu verwischen. Erfolgt dies nicht tief genug, kann der erfahrene Kriminaltechniker durch vorsichtigen Einsatz von Säure diese Spuren wieder sichtbar machen.
Autorin: Ute Streitt
Schande, Folter, Hinrichtung. Rechtsprechung und Strafvollzug in Oberösterreich. Ausstellung der OÖ. Landesmuseen im Schlossmuseum Linz und Mühlviertler Schlossmuseum Freistadt vom 8. Juni bis 2. November 2011.