Pranger

Die Bedeutung von Prangern

Pranger galten in Österreich als Wahrzeichen der Marktgerechtigkeit oder -freiheit. Ursprünglich dienten sie nicht der Ausübung von Ehr- und Schandstrafen. Erst mit der Zeit wurden Verurteilte „angeprangert“. Besonders zur Marktzeit oder an Sonn- und Feiertagen wurden diese für eine bestimmte Zeit an den Pranger gekettet (Hals- oder Fußeisen) und ausgestellt. Pranger wurden zunächst aus Holz, mit der Zeit aber in Stein errichtet. Nicht selten wurden die Ausgestellten mit Obst, Eiern oder anderem beworfen. Manchmal wurde das Prangerstehen mit einer Körperstrafe kombiniert oder den Verurteilten Schandtafeln umgehängt, wo ihre Tat vermerkt war.

Autorin: Ute Streitt

Schande, Folter, Hinrichtung. Rechtsprechung und Strafvollzug in Oberösterreich. Ausstellung der OÖ. Landesmuseen im Schlossmuseum Linz und Mühlviertler Schlossmuseum Freistadt vom 8. Juni bis 2. November 2011.