Ziel der Verbrechensvermeidung war es, Menschen möglichst früh als Verbrecher zu erkennen.
So untersuchte man beispielsweise Ohrformen, um bestimmte, möglicherweise kriminell veranlagte Charaktere auszumachen. Menschen mit angewachsenen Ohrläppchen wurden potentiell als kriminell eingestuft.
Heute wird dieser körperlichen Eigenheit keine Bedeutung mehr beigemessen.
Bertillonage
Alphonse Bertillon (1853–1914) erstellte eine Verbrecherkartei in der Pariser Polizei-Präfektur. Er erkannte, dass sich die Körpermaße aller Menschen unterschieden. Er schlug deshalb die Vermessung von Straftätern in 11 Körpermaßen vor, die als Bertillonage in die Kriminalgeschichte einging. Tatsächlich konnten damit einige Straftäter überführt werden. Kritisiert wurde die Methode, da sie zeitaufwendig und durch die ständig wachsende Datenmenge unübersichtlich wurde. Etwa 1913 wurde sie von der Daktyloskopie (Fingerschau) abgelöst.
Autorin: Ute Streitt
Schande, Folter, Hinrichtung. Rechtsprechung und Strafvollzug in Oberösterreich. Ausstellung der OÖ. Landesmuseen im Schlossmuseum Linz und Mühlviertler Schlossmuseum Freistadt vom 8. Juni bis 2. November 2011.