Nach dem Rücktritt Kurt Schuschniggs ergreifen im ganzen Land österreichische Nationalsozialisten die Macht. Am 12. März 1938 marschieren deutsche Truppen unter dem Jubel breiter Bevölkerungsschichten ein. Sofort setzen Repressionen gegen die jüdische Bevölkerung ein, wird die Presse gleichgeschaltet, werden NS-Gegner verhaftet. Viele können noch ins Ausland fliehen.
Die Volksabstimmung am 10. April 1938 soll den „Anschluss“ als „Volkswillen“ darstellen. Prominente Persönlichkeiten wie Karl Renner und Kardinal Theodor Innitzer befürworten ihn öffentlich. Soziale Versprechungen, Propaganda und stiller Terror wirken: Über 99 Prozent stimmen mit „Ja“. An die 200.000 sind jedoch bereits von der Abstimmung ausgeschlossen.
Autoren: Stefan Karner und Lorenz Mikoletzky, 2008 (wissenschaftliche Ausstellungsleitung)
Der Rest ist Österreich. Geschichte der Republik - Dokumentation zur Ausstellung im Nordico. Museum der Stadt Linz vom 3. Februar-18. April 2010