Moderne Gesellschaft –
moderne Gesetz

Die 1960er und 1970er Jahre
Die 1960er Jahre sind eine Zeit des tiefen Umbruchs. Bereits unter der Regierung Klaus (1964/66–1970) beginnen wichtige strukturpolitische Weichenstellungen, die in der Ära Kreisky (1970–1983) weiterentwickelt werden. Die Anpassung an die moderne Gesellschaft erfolgt mit Reformen im Steuer-, Straf- und Familienrecht sowie im Sozial- und Bildungsbereich, wie:

• Anhebung des Mindesturlaubs
• volle Gleichberechtigung der Frau, Abschaffung des „Familienoberhauptes“
• Einführung der Fristenlösung für den Schwangerschaftsabbruch
• Entkriminalisierung von Homosexualität, „Ehestörung“ oder Ehebruch
• kostenlose Schulfahrten, Schulbücher und Abschaffung der Prüfungsgebühren an Hochschulen und Universitäten.

1971 wird in einer Reform die Wehrpflicht von neun auf sechs plus zwei Monate reduziert.

Seit den 1980er Jahren
Ab Ende der 1980er Jahre beherrschen unter anderem Privatisierungen und Reformen des Sozialstaates die innenpolitische Diskussion. Die Krise der Verstaatlichten Industrie führt zum Börsegang von Staatsbetrieben: von der OMV (1987) bis zu nahezu allen „Flaggschiffen“ der Verstaatlichten. Die höhere Lebenserwartung der Bevölkerung und die verbesserten medizinischen Möglichkeiten bringen wesentliche Veränderungen und Anpassungen im Pensions- und Gesundheitssystem sowie eine anhaltende Pflegedebatte mit sich.

Autoren: Stefan Karner und Lorenz Mikoletzky, 2008 (wissenschaftliche Ausstellungsleitung)

Der Rest ist Österreich. Geschichte der Republik - Dokumentation zur Ausstellung im Nordico. Museum der Stadt Linz vom 3. Februar-18. April 2010