Universität
im Wandel

Der Weg zur „Massenuniversität“
Die sich rasch ändernden Anforderungen seitens des Staates und der Gesellschaft haben die Universitäten in den letzten 90 Jahren stark verändert. Ein Meilenstein ist die Zulassung von Frauen als ordentliche Hörerinnen zu allen Studien im Jahr 1919. Die Ausweitung der Bildungsbeteiligung erfolgt in Etappen: Ab 1966 werden die Anforderungen für ein Hochschulstudium kontinuierlich herabgesetzt; 1972 wird dieses kostenlos und die Zahl der Studierenden steigt stark an; als Ergänzung zur „Massenuniversität“ entstehen 1994 Fachhochschulen; die 2001 eingeführten Studiengebühren zur Verbesserung der finanziellen Situation der Universitäten werden im September 2008 teilweise wieder abgeschafft.

Reformen
Die Struktur der Universitäten bleibt nach 1918 im Inneren wie auch in ihrem Verhältnis zum Staat über Jahrzehnte weitgehend unverändert. Nach 1975 werden drei Reformen auf den Weg gebracht, die mit den Namen der zuständigen Minister Hertha Firnberg (SPÖ), Erhard Busek (ÖVP) und Elisabeth Gehrer (ÖVP) verknüpft sind.
Als dauerhafte Ergebnisse sind festzuhalten: Die Aufwertung des akademischen Mittelbaus und der Studenten gegenüber den Professoren durch das Universitätsorganisationgesetz von 1975 (damit einhergehend allerdings die Verkomplizierung innerer Entscheidungsabläufe) sowie die weitestgehende Autonomie der Universitäten seit ihrer Verstaatlichung im 18. Jahrhundert durch die Universitätsorganisationgesetze von 1993 und 2002.

Autoren: Stefan Karner und Lorenz Mikoletzky, 2008 (wissenschaftliche Ausstellungsleitung)

Der Rest ist Österreich. Geschichte der Republik - Dokumentation zur Ausstellung im Nordico. Museum der Stadt Linz vom 3. Februar-18. April 2010