Wirtschaft

1918/19 befindet sich die junge Republik in einer schwierigen wirtschaftlichen und finanziellen Lage. Versorgungsschwierigkeiten und „Lebensfähigkeitsdiskussion“ sind die Folge. Die neuen Grenzen im Donauraum beeinflussen den Außenhandel negativ, die Produktionsstrukturen können nicht so schnell umgestellt werden. Österreichs Wirtschaft ist im Tief: Hochzölle, Inflation, Entlassungen, Arbeitslose, Armut. Der Schilling stiftet 1925 als neue Währung eine erste österreichische Identität. Die Weltwirtschaftskrise von 1929 zerstört den Aufschwung, jeder Fünfte wird arbeitslos. Die Wirtschaft erholt sich bis 1938 nicht mehr. Der „Anschluss“ 1938 bringt Investitionen (vor allem in Rüstung und Infrastruktur). Der Zweite Weltkrieg zerstört allerdings mehr als die NS-Wirtschaft an Infrastruktur geschaffen hat. Dennoch ist nach 1945 der Glaube an das „neue Österreich“ stark. Mit internationaler Hilfe gelingt der Wiederaufbau. Mit zwei „Wirtschaftswundern“ (Wachstum der 1950er Jahre, europäische Integration der 1990er Jahre) katapultiert sich Österreich unter die reichsten Industrienationen der Welt.

Autoren: Stefan Karner und Lorenz Mikoletzky, 2008 (wissenschaftliche Ausstellungsleitung)

Der Rest ist Österreich. Geschichte der Republik - Dokumentation zur Ausstellung im Nordico. Museum der Stadt Linz vom 3. Februar-18. April 2010